Was ist die Bariatrische Chirurgie

Bariatrische Chirurgie bezeichnet chirurgische Eingriffe zur Behandlung von Adipositas (Fettleibigkeit) und Übergewicht. Diese Eingriffe zielen darauf ab, das Körpergewicht langfristig zu reduzieren, indem sie die Nahrungsaufnahme oder die Nährstoffaufnahme im Verdauungssystem verändern. Bariatrische Operationen werden in der Regel Menschen mit schwerer Adipositas (BMI über 40 oder über 35 mit begleitenden Gesundheitsproblemen) empfohlen, die durch andere Methoden wie Diäten oder Bewegung keine ausreichenden Ergebnisse erzielen konnten.

Es gibt verschiedene Arten bariatrischer Eingriffe, die auf unterschiedliche Weise den Magen oder den Verdauungstrakt beeinflussen:

1. Magenbypass (Roux-en-Y Gastric Bypass)

Beim Magenbypass wird der Magen verkleinert, und ein Teil des Dünndarms wird umgeleitet, sodass ein kleiner Teil des Magens mit einem weiter unten im Dünndarm gelegenen Bereich verbunden wird. Dies hat zwei Hauptwirkungen:

• Magenvolumenreduktion: Die Nahrungsaufnahme wird durch den kleineren Magen stark begrenzt.
• Verkürzung des Verdauungstrakts: Weniger Nährstoffe und Kalorien werden aus der Nahrung aufgenommen, da ein Teil des Dünndarms umgangen wird.

2. Magenband (Gastric Banding)

Ein Magenband ist ein verstellbarer Gurt aus Silikon, der um den oberen Teil des Magens gelegt wird, um ihn in zwei Teile zu teilen. Der obere Teil wird dadurch verkleinert, wodurch eine kleinere Menge Nahrung benötigt wird, um das Sättigungsgefühl zu erreichen. Das Band kann bei Bedarf angepasst werden.

3. Schlauchmagen (Sleeve Gastrektomie)

Bei der Schlauchmagen-Operation wird ein großer Teil des Magens entfernt, sodass der verbleibende Magen schlauchförmig und deutlich kleiner wird. Der verbleibende Magen fasst nur noch eine kleine Menge Nahrung, was zu einer schnelleren Sättigung führt. Auch hormonelle Veränderungen, die das Hungergefühl beeinflussen, können auftreten.

4. Biliopankreatische Diversion mit Duodenal Switch (BPD/DS)

Diese sehr komplexe Operation kombiniert Elemente der Magenverkleinerung und der Umgehung des Dünndarms. Zunächst wird ein Teil des Magens entfernt, und der verbleibende Teil wird mit einem weiter entfernten Abschnitt des Dünndarms verbunden. Dieser Eingriff führt zu einer erheblichen Reduktion der Kalorienaufnahme und ist besonders wirksam bei stark übergewichtigen Patienten.

5. Endoskopische Verfahren

Es gibt auch weniger invasive, endoskopische Verfahren wie den Endoskopischen Magenballon, bei dem ein Ballon in den Magen eingeführt wird, um das Magenvolumen zu reduzieren und das Sättigungsgefühl zu verstärken. Diese Verfahren sind in der Regel vorübergehend.

Vorteile der bariatrischen Chirurgie

• Schnelle und nachhaltige Gewichtsreduktion: Viele Patienten verlieren signifikante Mengen an Gewicht innerhalb von Monaten.
• Verbesserung der Gesundheit: Die Operationen können viele der mit Adipositas verbundenen Gesundheitsprobleme wie Bluthochdruck, Diabetes Typ 2, Schlafapnoe und Gelenkprobleme verbessern oder sogar heilen.
• Verbesserung der Lebensqualität: Viele Patienten erleben eine Steigerung ihres Selbstwertgefühls und ihrer Lebensqualität nach der Gewichtsreduktion.

Risiken und Herausforderungen

Wie bei jeder Operation gibt es auch bei bariatrischen Eingriffen Risiken, darunter:

• Komplikationen während oder nach der Operation (z. B. Infektionen, Blutungen)
• Mangelernährung: Da die Nahrungsaufnahme und -aufnahme verändert wird, kann es zu Mangelernährungen kommen, weshalb eine lebenslange Nachsorge und Supplementierung erforderlich sind.
• Psychologische Anpassungen: Der massive Gewichtsverlust kann zu psychischen Herausforderungen führen, z.B. beim Umgang mit dem veränderten Körperbild.

Fazit

Bariatrische Chirurgie ist eine wirksame Option für Menschen mit schwerer Adipositas, die ihre Gewichtszunahme nicht durch Diäten oder Bewegung kontrollieren können. Sie sollte jedoch nur nach eingehender Beratung und Abwägung der Vor- und Nachteile in Erwägung gezogen werden.